Missverständnisse über die Naturbestattung

„Ich dachte, hier werden die Körper nicht beerdigt, sondern offen an der Oberfläche liegen“, sagt ein Besucher misstrauisch, während er den Naturfriedhof Eygelshof betrachtet. Das ist eines der häufigsten Missverständnisse über die Naturbestattung. Tatsächlich werden Verstorbene hier – wie auf normalen Friedhöfen – auch in der Erde beerdigt. Allerdings muss die Bestattungshülle auf einem Naturfriedhof natürlich biologisch abbaubar sein. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, wie einen Holzsarg, einen Korb aus Weidenzweigen oder ein Wolltuch. Sobald ich das erkläre, verwandelt sich sein Misstrauen in Interesse. „Jetzt, wo ich mehr weiß, scheint mir die Naturbestattung eine schöne Option für meinen Vater zu sein, wenn er einmal nicht mehr da ist“, erzählt er und nimmt eine Broschüre mit.Misvattingen over natuurbegraven

Von Würmern aufgefressen?

Es gibt viele Missverständnisse über die Naturbestattung. Bei einem Informationsgespräch erzählte eine Frau zum Beispiel: „Ich möchte nicht beerdigt werden, weil ich es nicht angenehm finde, von Würmern aufgefressen zu werden.“ Überraschenderweise habe ich bei meiner Arbeit auf dem Naturfriedhof selbst noch nie einen Wurm in einem Grab gesehen. Deshalb fragte ich in jener Woche den Totengräber, wie das genau ist. „Wir beerdigen mindestens 1,20 Meter tief, während Würmer und andere kleine Tiere hauptsächlich in den obersten 30 Zentimetern des Bodens leben“, erklärte er. Der Körper wird von innen durch Bakterien abgebaut, die bereits im Körper sind. Würmer, Käfer oder andere Tiere spielen dabei keine Rolle.

Noch einmal beerdigen?

Bei einer Führung über unseren Naturfriedhof erklärte ich das ewige Grabrecht. Als ich erklärte, dass die Gräber nie aufgelöst werden, kam eine andere Frage: „Aber wenn der Körper verwest ist, kann dann nicht wieder jemand Neues beerdigt werden?“ „Theoretisch wäre das möglich, aber auf unserem Naturfriedhof machen wir das nicht“, erklärte ich. Auf dem Eygelshof möchten wir die Natur so wenig wie möglich belasten, indem wir das Grab nach der Beisetzung der Natur zurückgeben. Die Natur bekommt so die Chance, sich zu erholen, und ein besonderes Naturschutzgebiet bleibt durch diese ewige Grabruhe geschützt.

Ein Grab wiederfinden

Da ein Naturgrab allmählich in die Umgebung übergeht, wundern sich Menschen oft, wie ein Grab später noch zu finden ist. „Beerdigt ihr nicht manchmal versehentlich an einer Stelle, an der schon jemand liegt?“ fragen Besucher manchmal. Zum Glück müssen wir uns darüber keine Sorgen machen. Von jeder Grabstelle registrieren wir ein einzigartiges geografisches Koordinat. So können wir ein Grab genau wiederfinden. Außerdem können Angehörige sich für eine Holzscheibe mit persönlicher Gravur entscheiden, die den Platz im Naturgebiet markiert.Gedenkzeichen, boomschijf

Naturbestattung teurer?

„Naturbestattung ist doch viel teurer als eine normale Beerdigung“, hören wir auch oft. Doch das stimmt nicht ganz. Es ist schwierig, die Kosten direkt zu vergleichen. Die Kosten für die Naturbestattung sind anders aufgebaut, weil wir ein ewiges Grabrecht anbieten, für das man einmalig bezahlt. Unterm Strich kann eine Naturbestattung günstiger sein, weil keine zusätzlichen Kosten für die Verlängerung von Grabrechten anfallen. Außerdem gibt es keine Kosten für die Grabpflege oder die Anschaffung und Aufstellung eines Grabsteins.

Freizeit und Naturbestattung

Grafbezoek aan Eygelshof met hond, Misvattingen over natuurbegraven

Oft denkt man, ein Naturfriedhof passe nicht zur Erholung, aber auch das ist eines der häufigen Missverständnisse. Eygelshof ist mehr als nur ein Friedhof: Es ist ein Ort, an dem Gedenken und Naturerlebnis Hand in Hand gehen. So kommt zum Beispiel eine Angehörige mit einem Klappstuhl zum Grab ihres Liebsten, um in der Ruhe der Natur Entspannung zu finden. „Wenn ich hier bin, bin ich bei ihm“, erzählt sie von dem Gefühl, das ihr dieser Ort gibt. Auch habe ich einmal eine Oma gesehen, die zusammen mit ihren Enkelkindern beim Grab ihres Opas picknickte. Es ist ein bewegendes Beispiel dafür, wie Gedenken und Erholung hier zusammenpassen.

Eygelshof ist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang frei zugänglich. „Ist der Naturfriedhof auch für Spaziergänger geöffnet?“ hören wir oft. Ja, natürlich! Eygelshof ist ein schöner Ausgangspunkt für Spaziergänge – etwa für eine Rundwanderung auf unserem Gelände und in den angrenzenden Wald und die Felder. Hunde sind ebenfalls willkommen, wenn sie angeleint sind und auf den Wegen bleiben. Solange Respekt vor der Natur und den Verstorbenen gewahrt bleibt, passen Erholung und Naturbestattung an diesem Ort sehr gut zusammen.

Geplaatst in Unkategorisiert