Natur im Blick: Echtes Tausendgüldenkraut
In der Rubrik „Natur im Blick“ stellen wir die Flora und Fauna unseres Naturgebiets vor. Durch unsere Beschäftigung mit der Natur lernen wir selbst viel dazu – und hoffen, auch Sie damit zu inspirieren. In dieser Ausgabe machen wir Sie mit dem Echten Tausendgüldenkraut, Centaurium erythraea, bekannt. Eine Pflanze, die in Süd-Limburg eher selten ist, auf dem Eygelshof jedoch zur Blüte kommt.
Echtes Tausendgüldenkraut
Das Echte Tausendgüldenkraut gehört zur Familie der Enziangewächse und ist an seinen kleinen, rosafarbenen Blüten erkennbar, die zusammen eine sternförmige Blüte bilden. Die Pflanze blüht von Juni bis September. Es handelt sich um eine zweijährige Pflanze: Im ersten Jahr bildet sie eine bodennahe Blattrosette, die überwintert. Im zweiten Jahr entwickelt sich daraus ein aufrechter Stängel mit Blüten, die relativ schnell verwelken. Die Pflanze kann bis zu einem halben Meter hoch werden.
Lebensraum
Als typische Pionierpflanze wächst das Echte Tausendgüldenkraut an sonnigen Standorten mit nährstoffarmen, kalkhaltigen Böden oder feuchten Sandböden. In Süd-Limburg ist die Art eher selten, doch auf dem Eygelshof kommt sie zur Blüte. Dort wächst sie auf einem Teil des Naturfriedhofs mit nährstoffarmem und feuchtem Boden.
Heilpflanze
Das Tausendgüldenkraut ist als Heilpflanze mit einem ausgeprägt bitteren Geschmack bekannt. Schon seit Jahrhunderten wird es zur Unterstützung der Verdauung und zur Anregung des Appetits verwendet. Es fördert die Produktion von Magensäure und Galle und wird bei leichten Magenbeschwerden eingesetzt – etwa zur Linderung eines Völlegefühls. Auch bei allgemeiner Müdigkeit wird das Kraut als belebendes Mittel genutzt.
Woher kommt der Name?
Es gibt verschiedene Theorien über die Herkunft des Namens Tausendgüldenkraut bzw. Centaurium erythraea. Eine davon besagt, dass der lateinische Name Centaurium sich von centum auri ableitet, was „hundert Goldstücke“ bedeutet. Eine andere Theorie führt den Namen auf den mythologischen Zentaur Chiron zurück – einen weisen Heiler, der den Pflanzensaft wegen seiner heilenden Wirkung verwendet haben soll. Und schließlich heißt es auch, dass die Pflanze früher wegen ihrer Wirkung als so wertvoll galt, dass sie angeblich „tausend Gulden“ wert gewesen sei.
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