„Heute bringst du sie an einen Ort mitten in der Natur, den ihr beide so geliebt habt.“
Frans und Gertie kamen zum ersten Mal mit dem Naturfriedhof Eygelshof in Berührung, als ein Familienmitglied verstarb. Vor der Beerdigung besuchten sie gemeinsam den Naturfriedhof, um sich einen ersten Eindruck vom Gelände zu verschaffen. Sie waren sofort beeindruckt von der Natur, entschieden sich jedoch in diesem Moment nicht dafür, einen Platz zu reservieren. Später im Jahr verstarb Gertie, woraufhin Frans sich entschloss, doch einen Urnenplatz an einem Ort mitten in der Natur zu reservieren.
Begegnung mit einem Reh
Frans besuchte seinen Neffen, mit dem ihn eine enge Beziehung verband, ein letztes Mal im Krankenhaus. Während ihres Gesprächs über die Beerdigung scherzte der Neffe: „Du darfst ruhig ein paar Worte bei der Trauerfeier reden.“ Er erzählte auch, dass er sich bereits eine letzte Ruhestätte auf dem Eygelshof ausgesucht hatte. Nach dem Tod seines Neffen beschlossen Frans und seine Frau, den Eygelshof zu besuchen, um sich ein genaueres Bild vom Naturfriedhof zu machen. Dort trafen sie auf einen Mitarbeiter, der ihnen spontan eine Rundfahrt mit dem Elektrowagen durch das Naturgebiet anbot. „Ich war sofort begeistert. Und als wir während der Fahrt auch noch einem Reh begegneten, war ich endgültig überzeugt“, erzählt Frans. Auch Gertie hatte ein gutes Gefühl, als sie die Wasserstellen auf dem Eygelshof sah. Dennoch entschieden sie sich damals, noch nichts festzulegen. „Wir sind ja noch nicht tot“, dachte Gertie, so erinnert sich Frans.
Liebe zum Wasser
Im selben Jahr fühlte sich Gertie an Weihnachten unwohl und verstarb unerwartet. Frans wusste, dass Gertie eingeäschert werden wollte, und entschied sich daher für eine Feuerbestattung. Nach einiger Zeit beschloss er, eine Urnenstelle auf dem Eygelshof zu reservieren – denn Gertie war ein Naturmensch. „Ich sagte zu unserer Tochter, dass ich für ihre Mutter einen Platz auf dem Eygelshof aussuchen möchte, und sie sagte sofort: ‚Papa, dann mach das.‘“ Frans wählte einen Platz am Wasser, da Gertie sich immer in Wassernähe wohlgefühlt hatte – sei es am Teich im eigenen Garten oder an den Teichen im Strijthagenbeekdal.
Mit dem Hund zu Gertie
In den ersten sechs Monaten nach ihrem Tod bewahrte Frans Gerties Urne zu Hause auf. „Dann spürte ich, dass ich sie zurück in die Natur bringen wollte“, sagt er. Der Tag, an dem er ihre Asche im Urnengrab auf dem Eygelshof verstreute, war emotional, aber auch besonders schön. Mit Tränen in den Augen erzählt er von den Worten, die ihm seine Nachbarin an diesem Tag in einer Karte schrieb: „Heute bringst du sie an einen Ort mitten in der Natur, den ihr beide so geliebt habt.“ Der Platz am Wasser passte nicht nur zu Gertie – auch Frans hat durch die Beisetzung seiner Frau eine Verbindung zur Natur aufgebaut. Morgens verspürt er den Drang, zur Gedenkstätte zu gehen. „Dann sage ich zu meiner Hündin Kyra: ‚Komm, wir gehen zur Mama‘“, erzählt er mit einem Lächeln. Gertie liebte ihre Hunde über alles und ging bis zuletzt mit ihnen spazieren. „Sie sagte immer: Wenn mir etwas passiert, möchte ich, dass gut für die Hunde gesorgt wird“, erinnert sich Frans. Die Wahl der Inschrift auf der hölzernen Gedenkscheibe fiel ihm daher nicht schwer: Es mussten Hundepfoten darauf.
Wenn du an mich denkst
In seiner Trauer findet Frans Halt bei seiner Tochter, die ihn jeden Tag besucht. Auch seine Gegenüberwohnende Nachbarin ist eine wichtige Stütze – sie war an seiner Seite, als er den Platz auf dem Eygelshof reservierte, und begleitete ihn hier auch zu einem Vortrag über Trauer. Frans fühlt sich zudem gesegnet mit seinen anderen Nachbarn, die stets für ihn da sind und ihm das Gefühl geben, nicht allein zu sein. Bei seinen Besuchen auf dem Naturfriedhof unterhält er sich regelmäßig mit uns, den Mitarbeitenden des Eygelshof. Mit großer Freude zeigte er uns das Fotobuch, in dem er Erinnerungen an seine Frau und die Trauerfeier festgehalten hat. Darin hat er auch alle Trauerkarten gesammelt, die er bekommen hat. Aus den schönen Worten, die er von allen erhalten hat, schöpft er Kraft. Natürlich bleibt der Verlust von Gertie groß. Trost findet er in den Worten, die er auf das Erinnerungsbildchen drucken ließ:
Sag mir, dass du niemals gehst
Das kann ich dir nicht versprechen,
aber wenn du an mich denkst,
wirst du mich sehen,
ganz kurz,
in der Ferne.
Geplaatst in Unkategorisiert